Als letzter Flug des Tages verliessen wir den Flughafen Kloten um ziemlich genau 23:00 Uhr und starteten so in unser Abenteuer Georgien/Türkei 2025. Die Anreise zum Flufhafen mit der SBB war nur etwas komplizierter, da unsere eingepackten Velos doch eher sperrig sind. Und, dass zusammengebundene Sagoschen in Abfallsäcken erstens auch eher wie riesen Drogenpackete aussehen und zweitens recht schlecht greifbar sind, wussten wir zwar von 2018, aber erinnerten uns auch dass es so doch am besten klappt.
Nach rund vier Stunden Flug durch die Nacht landete der A320 der Edelweiss auf dem eher kleinen Flughafen in Tiflis. Diesen Direktflug gibt es erst seit April 2025, was uns sehr gelegen kam. Denn ohne diese Verbindung hätten wir entweder von Mailand, Basel oder Genf direkt oder mit Umsteigen z.b. in Istanbul fliegen müssen.
Das Gepäck und unsere Velokisten erreichten unbeschadet die Ankunftshalle, in welcher wir dann auch unser fahrbahren Untersätze wieder zusammenschraubten und so immer noch früh am Morgen starteten. Das Entsorgen der Kartonboxen der Velos gelang auch schon eleganter, aber da uns mehrere Personen nicht helfen wollten oder konnten, geniessen die Boxen und die Gesellschaft eines Abfallkübels vor dem Flughafen.
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Ankunftshalle oder Velowerkstatt? |
Die ersten Meter genossen wir dann Rückenwind, aber wirklch nur die ersten Meter, denn schon nach einer Wendeschleife auf dem Flughafenvorplatz hatten wir Gegenwind. Den Weg in die Stadt absolvierten wir wie gewohnt auf der grössten und somit direktesten Strasse, die blöderweise auch noch einen staubigen Tunnel beeinhaltete.
In der Stadt angekommen peilten wir die älteste Bäckerei der Stadt an, die wir noch gut von unserem 2018 Trip im Gedächtnis hatten. Leider mussten wir vor Ort feststellen, dass die feinen Katschapuris erst ab 10 Uhr verkauft werden. So verbrachten wir rund zwei Stunden in der touristischen Altstadt mit Einkaufen, reisefertig Umpacken, Bargeld organisieren, und und und..
Pünktlich zur Öffnung der Bäckerei kauften wir die ersehnte Käse-Blätterteigspeise und fuhren dann gestärkt, aber auch etwas überfressen, in Richtung Manglisis steil hinauf aus der Stadt.
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Das warten hat sich gelohnt! |
Die erste Zeltnacht verbrachten wir an einem Hügel und durften so beim Znacht den Sonnenuntergang und aus dem Zelt heraus den Sonnenaufgang gezu tief eingeduch einen zu tiefnf iessen. Am Donnertag fuhren wir über viele Hügel und Wellen immer mehr oder weniger der Krete entlang nach Manglisi und weiter Richtung Tsalka. Die Landschaft veränderte sich im Laufe des Tages von mehrheitlich Wälder und Büschen, zu immer offnigerem Grasland. In den Wiesen blühten so viele Margitli, dass die Felder von weitem wie frisch verschneit aussahen.
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Schnee oder Margritli? |
Kurz vor Tsalka entdecken wir bei einem Navigationsstopp, dass ganz in der Nähe ein Freizeitpark mit grosser pompöser Hängebrücke ist. Da wir aber keine Lust auf den Trubel hatten schlichen wir uns von der "falschen" Seite zur Diamanten-Brücke, um kurz eine Blick auf das, irgendwie nicht so in die Landschaft passende, Bauwerk zu werfen. Die daneben stehende Hotelanlage passte aber als grosser Klotz mit vielen kleinen kopiert wirkenden Klötzchen hervorragend zur Brücke.
Nach Tsalka fanden wir recht schnell einen weiteren sehr guten Zeltplatz in der Nähe eines kleinen Sees.
Am nächsten Morgen zeigte sich dass sich, Livios Knie Schmerzen leider nicht in Luft aufgelöst hatten. Am ersten Tag war sein Sattel zu tief eingestellt, was ab dem zweiten Tag dann Schmerzen verursachte.
So radelten wir zunächst noch flach Richtung Paravanipass. In einem der Dörfer vor dem Pass sprachen wir dann einen der vielen Transporterfahrer an, ob sie Livio sammt seinem Velo auf den Pass mitnehmen könnten. Das klappte wunderbar und so trafen wir uns auf dem Pass wieder.
Die Abfahrt ist mehr eine leicht geneigte und mit Wellen gespickte Hochebene. Um Livios Knie zu schonen entwickelten wir ein ausgeklügeltes System von Windschattenrollen und Gummischletzerabschleppen. So erreichten wir Poka und einen Wald in dem in OpenStreetMap ein Zeltplatz eingezeichnet ist. Vor Ort fanden wir dann einen brauchbaren Platz für den Nachmittag und die Nacht. Wir stellten uns dann darauf ein zwei Nächte zu bleiben um das lädierte Knie zu schonen, da in der Nacht aber in der Nähe stark gewitterte und der Platz dann doch nicht so super war entschieden wir nach dem Frühstück, dass wir die Abschleppaktion weiterführen.
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Zuverlässiger als der TCS |
So kurbelte Chregu mit Livio im Schlepptau durch die weiterhin karge Landschaft mit kleinen Dörfern, Seen sowie Felder entlang dem Bach und riesige Alpweiden an den Hängen. In Ninotsminda quartierten wir uns in einem Hotel ein und geniessen nun die Annehmlichkeiten der Stadt und hoffen, dass das Knie sich erholt, dass eine zwei-motorige Weiterreise möglich ist ;-D