Freitag, 4. Juli 2025

Ans und am schwarzen Meer

Nach der Nacht im Gartenhaus von Gökdeniz brachten wir das Mietauto zurück in die Innenstadt und reisten mit den Stadtbüssli wieder zurück. Dort schnappten wir unsere bepackten Velos und rollten los in Richtung Meer nach Hopa. Der Plan war mit wenigen Kilometern zu beginnen und somit spätestens in Borçka zu übernachten. Wenige Kilometer vor diesem angepeilten Ziel lenkte uns ein "Caravanpark" Schild ab und wir schauten uns genauer um. Es handelte sich um eine Picknickanlage mit vielen offenen Hüttchen, sowie WC und Wasserhahn. Die geforderten 200TL (ca. 4Fr) bezahlten wir gerne dafür.


Im Verlauf vom Nachmittag gesellten sich in den Nachbarhäusschen türkische Familien dazu, was sich für uns als Glücksfall herausstellte. Kaum begannen wir mit kochen, wurde uns ein Teller mit Pouletflügeli, Brot und Babaganoush gerbracht. Zusammen mit unseren Kartoffel und Gemüse ergab das ein sehr ergiebiges Znacht. Der offerierte Cay nahmen wir sehr gerne an, die abschliessende halbe Melone forderte unsere Mägen dann doch beträchtlich. ;-)

Für die Nacht zügelten wir einige Hüttchen weiter, um etwas abseits des Trubels zu schlafen. Am Morgen mussten wir auf dem Weg aus der Anlage uns mit den Hunden abgeben, welche von den Resten der Picknicks leben und meist sehr ruhig sind. Hier waren sie aber teilweise ziemlich bellig und verscheuchten damit den einen oder anderen Besucher.

Nun rollten wir nach Borçka und liessen uns dort als erstes einen Cay zu Gemüte führen. Da das Tal in welchen wir unterwegs waren nach Georgien führt mussten wir abzweigen. Die Strasse führte nun ca 300hm aufwärts zu einer Tunnel/Pass-Kombination. Der Tunnel ist mit gut 5km recht lang, da wir aber in die fallende Richtung unterwegs waren entschieden wir uns für den Tunnel und sparten so weitere ca 300hm. Dank schönem Gefälle konnten wir durch den Tunnel mehr sausen, den fahren. Mit einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von über 50km/h waren wir nach rund 6 Minuten schon am zweiten Portal.

Zu schnell für ein scharfes Foto

Die Strasse nach Hopa ans Meer fällt logischerweise weiter ab und so erreichten wir die Stadt schon vor dem Mittag. Aus knie-schonungs-technischen Überlegungen entschieden wir uns für eine Übernachtung in Hopa. Der ausgesuchte Zeltplatz in einem Park stellte sich, je länger der Nachmittag dauerte, als unmöglich heraus. Es tauchten immer mehr Freizeitwillige auf und die Kilbibahnen wurden in Betrieb genommen.  


im Zuckerhimmel

Also klapperten wir weiter Grünflächen ab, welche sich aber allesammt als unbezeltelbar herausstellten. Die Variante Warmshowers klappte auch nicht. So suchten wir nach einem Hotel. Das laut Google billigste Hotel wollte vor Ort aber rund 50% mehr als online. Mit dem Vorzeigen des Onlineangebots erhielten wir dann aber den für uns akzeptablen Preis.

"Riesenrad", leider abgeschlossen

Am Morgen vom 3. Juli regnete es und so starteten wir nach dem Frühstücksbuffet in Regenkleidern in Richtung Westen. Der Regen liess später nach aber es blieb bedeckt. Alles entlang der Küste pedalten wir auf dem Pannenstreifen der 4-spurigen Strasse. Rechts das Schwarze Meer und links steile Hügel überzogen mit Teepflanzen und allerlei sonstiges Grünzeug.
Unterwegs badeten wir bei Güzelyalı, lunchten in Fındıklı, posteten in Ardeşen, assen von georgischen Velofahrern geerntete Kirschzwetschgen und campten am Fluss Firtina Deresi.

 

Zmorge im Zelt

jeder Ort hat seine Tee Fabrik von Caykur

Von Ardeşen nach Rize ging es im gleichen Stil weiter. In Rize angekommen peilten wir das Cafe des Warmshower Host Mustafa an, welchen wir zwar spontan angeschrieben aber noch keine Antwort hatten. Vor Ort lud uns dann Mustafa direkt zur Übernachtung ein. Wir durften uns im oberen Stock des Cafes einquartieren und machten danach noch eine Runde durch die Stadt unter anderem zum übergrossen Teeglas, der Hauptatraktion der Stadt.

 
Teilweise sogar ein Veloweg
oder dann halt auf der 6-spurigen Autobahn