Den letzten Tag in Montenegro starteten wir wir eher spät, wir hatten ja auch nicht weit nach Bar zur Fähre und den ganzen Tag Zeit. Wir wurden zwar von der Wärme geweckt, dank etwas Wind war es dann aber auf dem Camping brauchbar angenehm, so dass wir dessen Vorteile noch etwas genossen.
Etwas ausserhalb des Dorfes gab es einen Buschbrand, welcher vom Boden und aus der Luft bekämpft wurde. Als wir dann realisierten, das auf der einzigen sinnvollen Strasse Stau gemeldet ist, packten wir doch zusammen und rollten los um einer allfälligen Sperrung zuvorzukommen.
Je näher wir dem Brand kamen, je klarer wurde, dass er auf beiden Seiten der Strasse wütete und unser Entscheid wohl richtig war. Wobei in der Schweiz wäre wohl die Strasse schon lange geschlossen gewesen...
Denn beidseitig der Strasse gab es Glutnester und an manchen Orten brannte es nur weniger Meter neben der Strasse lichterloh. Entsprechend rauchig war die Luft und Sonne teilweise stark verdeckt. Es war etwas Weltuntergangsstimmung beim durchfahren des Brandes.
Weiter fuhren wir alles auf der grossen Strasse nach Bar. Wegen Verkehrsüberlastung und eines Unfalls fuhren wir in der Mitte der Strasse zwischen den stehenden Autos als am Rand wie normal. Die knapp 20 zu fahrenden Kilometer für den Tag hatten wir aber schnell erledigt und so schnappten wir uns Eingangs der Stadt Bar einen Schattenplatz in Strandnähe. Die nahe gelegene Bäckerei, der kleine Laden und das Restaurant brachten uns durch den Tag.
Dank etwas Wind war die Wärme gut zu ertragen. Unterdessen zeigten sich bei Livio Krankheitssymptome, daher war der sportlich gesehen gemütliche Tag gerade richtig. Da die Infos der Fährfirma nicht ganz durchsichtig waren, pedalten wir die letzten Kilometer früh genug zum Hafen.
Da im Hafen ein Pier wenige Tage zuvor eingestürzt war, war das Prozedere etwas speziell. Nach dem Check-In reisten wir aus Montenegro aus (Passkontrolle mit Stempel) und kamen so in den eigentlich Hafen. Gleichzeitig wurden wir aber auf der Einreiseseite aufgereiht und zu einem Konvoi formiert. Als dann irgendwann alle Passagiere ausgereist waren, setzte sich die Fahrzeugschlange in Bewegung und in Richtung Land. Auf einer Nebenstrasse gelangten wir zu einem anderen Hafeneingang. Unterwegs war eine Spur mit Flatterband abgesperrt und bildete somit die Landesgrenze.
Im Konvoi zur Fähre |
Gleichzeitig tuckerte unsere Fähre "AF Mia" von Durrës kommend in den Hafen, vollführte eine elegante Wende und so konnten wir über die Heckrampen einschiffen.
Auf den Passierdecks angekommen, fanden wir sehr schnell einen Platz in einem Ecken wo wir unsere Mättali ausrollen und so eine recht brauchbare Nacht verbringen konnten. Livio war mittlerweile definitiv Krank und bekam eigentlich nichts von der ganzen Fähre mit…
unsere "Kabine" |
AF Mia in Ancona |
Pünktlich um 9:00 legte die Fähre im Hafen von Ancona an. Das Ausschiffen und die Einreise nach Italien waren problemlos und speditiv.
Wir hatten schon am Vortag entschieden, dass auf Grund der vorhergesagten Hitze (>35°C) es für uns keinen Sinn gemacht hätte von Ancona aus weiter zu pedalen. Daher fuhren wir die kurze Strecke zum Bahnhof und organisierten Billette für die Zugfahrt nach Milano für die angedachten Bergetappen in den Alpen.
Mit Livios Gesundheitszustand war es jedoch fraglich ob es Sinn machte in Italien abzuwarten bis diese Bergetappen machbar wären. Auf dem Perron zeigte eine weitere Fahrplanrecherche, dass eine Heimreise bis nach Haus noch am gleichen Tag möglich und ohne grosse Krämpfe machbar war. Daher reifte diese Idee und wir reisten mit Umsteigen in Bologna, Milano, Lugano und Luzern nach Hause. Damit endete unsere Reise zwar etwas abrupt, aber die Entscheidung schien die einzig Sinnvolle. Den Trip von Ancona nach Hause können wir ja noch ein andermal nachholen;)
gemütliche Heimfahrt |
Gratulation Chregu und Livio zu diesem sogar nur schon zum Mitlesen spannenden Abenteuerreise und willkommen zurück in der Schweiz 💪🇨🇭 Severin
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